Freitag, 9. Mai 2014

Robocopy - RichCopy - Yarcgui

Microsoft bietet mit Robocopy ein Powertool fürs Kopieren, welches die Möglichkeiten vom Explorer bei weitem übersteigt. So bietet es auch die Möglichkeit, ein zweites Laufwerk als Datensicherung ständig zu synchronisieren oder inkrementelle Datensicherungen zu machen.
Die Handhabung ist nicht ganz einfach, da viele Parameter gesetzt werden müssen. Darum gibt es verschiedene Tools, welche eine angenehmere Benutzeroberfläche anbieten.  Unter Windows 7 und 8 findet man das Tool unter dem Namen RichCopy oder noch mehr Yarcgui und RoboMirror, welche die besten Kritiken haben.

PCWelt schreibt dazu folgenden Artikel:
Robocopy ist ein recht mächtiges Kommandozeilen-Tool für das Kopieren von Verzeichnissen sowie Verzeichnisstrukturen. Was Sie dabei beachten sollten.
Anders als beim Duplizieren von Ordnern im Windows-Explorer gibt es hier vielfältige Optionen. So lassen sich Filter definieren, mit denen Sie Dateien gezielt ein- oder ausschließen. Darüber hinaus können Sie Verzeichnisse synchronisieren, also nur geänderte und neue Dateien kopieren.

Robocopy ist in Windows Vista, 7 und 8 enthalten. Unter XP rüsten Sie es nach, indem Sie die Windows Server 2003 Resource Kit Tools herunterladen und nach der Installation die Datei Robocopy.exe aus dem Verzeichnis „\Programme\Windows Resource Kits\Tools“ in den Ordner „\Windows\System32“ kopieren.
Komfortabler geht es mit Yarcgui: Wie eingangs erwähnt, ist Robocopy ein Kommandozeilen-Tool, das über Befehlszeilenoptionen gesteuert wird. Die Bedienung ist nichts für Einsteiger und auch für Fortgeschrittene unbequem. Dieses Manko behebt das kostenlose Programm Yarcgui, bei dem es sich um eine grafische Benutzerführung für Robocopy handelt. Nach dem Start legen Sie über das Icon ganz links in der Symbolleiste einen neuen „Auftrag“ an. Im daraufhin erscheinenden Fenster wählen Sie Quell- und Zielordner. Rechts daneben können Sie die zu kopierenden Dateien nach ihren Namen und Endungen filtern.

Weiter unten legen Sie nun die gewünschten Optionen fest. Um Erklärungen zu den teils kryptischen Parametern eingeblendet zu bekommen, bewegen Sie den Mauszeiger zu einem hin und warten kurz. In den meisten Fällen angebracht ist zum Beispiel „/E“, um auch Unterverzeichnisse zu kopieren. Mittels „/MIR“ erstellen Sie eine exakte Spiegelung der Quellordner am Zielort. Dateien, die im Quellverzeichnis nicht vorhanden sind, löscht Robocopy im Zielverzeichnis, neue Dateien werden hinzugefügt und ältere überschrieben. Achten Sie darauf, Quelle und Ziel nicht zu verwechseln. Denn ist das Quellverzeichnis leer, werden alle Dateien im Zielverzeichnis gelöscht.

Über „Dateiauswahloptionen“ ist es möglich, die zu kopierenden Dateien anhand mehrerer Kriterien zu filtern. Unter „BlackList“ lassen sich Dateien ausschließen, die eine bestimmte Größe oder ein bestimmtes Alter haben. Sie können hier auch ganz bestimmte Dateien oder Ordner auswählen, um sie auszuschließen. Über den grünen Haken bestätigen Sie Ihre Einstellungen. Dadurch wird in der Auftragsliste im Hauptfenster ein neuer Eintrag hinzugefügt. Um die Konfiguration zu verändern, klicken Sie diesen doppelt an. Bei Bedarf legen Sie weitere Kopieraufträge an. Wenn Sie diese regelmäßig ausführen wollen, sollten Sie das Icon „Auftragsliste speichern“ anklicken.

Zum Starten des Kopiervorgangs aktivieren Sie die Auswahlboxen vor den gewünschten Einträgen in der Auftragsliste und klicken dann auf das Zahnrad-Icon links unten.

Computerwoche schreibt dazu folgenden Artikel:

Bei Microsoft war man wohl ebenfalls der Meinung, dass die Funktionen des Windows-Explorer zwar für den Alltagsgebrauch ausreichen, dass aber die "Power-Kopierer" ein eigenes Tool brauchen. So stellten dann die Entwickler aus Redmond in den sogenannten Windows Server 2003 Resource Kit Tools neben anderen Werkzeugen mit "RoboCopy" eine Software zur Verfügung, die mit mächtigen Kopierfunktionen ausgestattet ist. Es handelt sich dabei um ein Kommandozeilen-Programm, das seit Windows Vista zudem zum festen Bestandteil der Windows-Betriebssysteme wurde:
Vorteile von RoboCopy:
  • Die Software erlaubt es, inkrementelle Backups nach dem Schema "Quelle - Ziel" zu erstellen.
  • Sie kann Faktoren wie "neue Datei", "geänderte Datei" oder "gelöschte Datei" berücksichtigen und entsprechende Kopieraktionen ausführen.
  • Als Kommandozeilen-Programm ist sie ideal geeignet, in Batch-Dateien für automatische Kopieraufgaben integriert zu werden.
Nachteile von RoboCopy:
  • Obwohl auch einfache Kopieraktionen schnell möglich sind, stellt das Programm eine unüberschaubare Menge an Schaltern und Optionen zur Verfügung.
  • Die Parameter haben teilweise kryptische und nur schwer verständliche Formate.
  • Durch die unübersichtliche Bedienung und die vielen Parameter können schnell "falsche" Kopier-Jobs gestartet werden, die zu fatalen Ergebnissen (einschließlich fälschlich gelöschter Daten) führen können.
Um das Programm auch für die Nutzer anwendbar zu machen, die eben nicht als Systemverwalter oder absolute IT-Profis tätig sind, stehen im Web eine Reihe von Erweiterungen zur Verfügung, die RoboCopy um eine entsprechende Oberfläche ergänzen. Eine davon, die auf dem .NET-Framework aufsetzt, wird von Microsoft selbst unter dem Namen Robocopy-Gui zum Download angeboten. Weiterhin bietet der Hersteller auch eine Weiterentwicklung von RoboCopy unter dem Namen RichCopy an.
Vorteile beider Ergänzungen/Erweiterungen:
  • Windows-Oberfläche erleichtert die Bedienung
  • Bei RichCopy kommen umfangreiche, erläuternde Hilfetexte hinzu.
Nachteile:
  • Es sind nur "übergestülpte Oberflächen - wer das Grundprinzip dieser mächtigen Kopierwerkzeuge nicht beherrscht, wird auch hier Schwierigkeiten haben, zumal
  • alle Erläuterungen und Oberflächen ausschließlich in englischer Sprache zur Verfügung stehen.
Fazit: RoboCopy bleibt auch mit Erweiterungen, die eine Oberfläche zur Verfügung stellen, ein Werkzeug, das von Systemprofis für Systemprofis entwickelt wurde. Sie können mit Hilfe dieser Software viele tägliche Sicherungsaufgaben automatisieren - für "normale" Anwender ist das Programm nur bedingt geeignet. Die GUIs machen allerdings den Einsatz deutlich leichter.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen